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Bright Angel Trail - Tonto Trail - South Kaibab Trail - River Trail [Grand Canyon National Park]


Beschreibungen - GPS Koordinaten [gpx-Download] - Bilder - topographische Wanderkarten

Descriptions - GPS coordinates [gpx-Download] - Images - Topographic hiking maps













  4.  Daten Data (gpx-Download)



4.1  Die wichtigsten Informationen | The most important information


US-Bundesstaat | US-State

Arizona [AZ]
  Arizona [AZ]

Anfahrt | Getting there

  PKW | Car

Schwierigkeitsgrad | Difficulty

  schwierig | strenuous

Zeitaufwand | Hiking time

11 - 13 Stunden

Länge | Distance

18,52 Meilen = 29,80 km

GPS-Koordinaten | GPS-coordinates (WGS84)
- Bright Angel Trailhead:


36°03'26''N - 112°08'37''W

Routen und Wegpunkte | Routes and waypoints (*.gpx)




  5.  Beschreibungen Descriptions



5.1  Lage | Location

Der Bright Angel Trailhead liegt nördlichen von Williams und Tusayan, im Grand Canyon Village. Das Dorf liegt im Inneren des Grand Canyon National Parks an der Südkante des Grand Canyon, Arizona.


5.2  Anfahrt | Getting there

Der südliche Eingang ist in der Regel 24 Stunden geöffnet.

Fahren Sie die AZ 64 nach Norden, im Grand Canyon Village nennt man sie die South Entrance Road, bis zur Center Road. Biegen Sie links in die Center Road ein. Bleiben Sie 1,62 Meilen auf der Center Road und biegen Sie dann rechts in den South Village Loop ab. Nach 0,2 Meilen umfahren Sie nach links die Grand Canyon Railroad Station. Sie sind nun auf dem North Village Loop. Fahren Sie den North Village Loop rund 0,5 Meilen und suchen Sie sich einen Parkplatz, viel Glück, am bzw. in der Nähe des Bright Angel Trailhead (GPS-Koordinaten siehe oben).


5.3  Wanderung | Hike

Hinweis: Wir sind diesen Hike am 4.3.2019 gegangen. Nachfolgende, persönliche Schilderung bezieht sich daher auf den späten Winter.

Das Gefühl ist ähnlich einem Marathonstart. Wir wissen es wird hart und wir kennen die Fakten, aber ein eisiger Trail auf den ersten 3 Meilen, und das ist mal 1/7 der Gesamtentfernung, die wir heute zurücklegen wollen, brachte gestern Abend noch eine Variable ins Spiel, die wir so nicht erwarteten. Der Colorado River wartet 1.679 Höhenmeter weiter unten.

Punkt 6 Uhr setzen wir die "Hirnbirn" auf, ziehen die Spikes an und starten in der noch vorhandenen Einsamkeit des Bright Angel Trails nach unten. Die ersten 2 Meilen ist es brutal glatt, aber diese Billigüberzieher verrichten ihren Dienst. Das erste Rest House liegt noch im Dunkeln der Nacht, das Emergency Phone und die Restrooms bleiben unbenutzt.

Ganz weit hinten etabliert sich langsam aber sicher ein kleiner Streifen, der rot schimmert, aber weit davon entfernt ist, diese riesige Schlucht auszuleuchten. Doch bald erreicht das lebensspendende Licht die ersten Spitzen und Felsenwände. Oben am Rim knallt das Gelb in die Dunkelheit. Links vorne steht eine rote Butte, die wie eine Solarlampe zu schimmern beginnt. Von Minute zu Minute wird das Rot intensiver.

Nach 3 Meilen entsorgen wir unsere Spikes und hängen sie an die Rucksäcke. Langsam aber sicher bunkern wir Wasserflaschen und markieren den Ort mit dem GPS. Die Hoffnung, dass wir das begehrte und notwendige Nass wiederfinden, ist vorhanden. Immer tiefer dringen wir in den Grand Canyon vor. Noch sind wir alleine und nichts, aber auch Garnichts stört die Ruhe der Natur. Plötzlich Geräusche, ich denke an die aufsteigenden Backpacker von der Phantom Ranch, die uns bald entgegenkommen dürften. Doch zwei Meter neben uns hat es sich ein Reh bequem gemacht und frühstückt.

Nach 5 Meilen erreichen wir Indian Garden. Am Campground sind die meisten wach, sitzen bereits an den Picnickbänken und futtern. Die Sonne strahlt inzwischen in die oberen Teile des Canyons und leuchtet hier eine rote Steilwand wie ein Scheinwerfer an. Etwas weiter kommt nach 5 Meilen unser Abzweig. So einfach runter und rauf kommt nicht in Frage, wir queren auf dieser Höhe den Grand Canyon und wandern auf dem Tonto Trail nach Osten.

Das Licht ist inzwischen angekommen und leuchtet die Schlucht in weiten Teilen aus. Die Sonne trifft uns und wir erreichen eine komplett andere Vegetationszone. Es geht auf dem steinigen Bergpfad dem South Kaibab Trail entgegen. Kakteen und Sträucher säumen den Weg, alles ist grün. Leider erweckt nicht nur der Weg das Feeling einer Bergwanderung. Vielmehr geht es auf dieser Traverse immer wieder bergauf und bergab. Es sind einige Washes zu umgehen, so dass sich die Verbindung zwischen dem Bright Angel Trail und dem South Kaibab Trail 4,6 Meilen zieht.

Die Bergwände drücken von oben und unten ins Bild und wechseln ihre Schichten von gelb nach rot und umgekehrt. Die unglaubliche Weite wird von der freien Sicht auf weit hinten stehende Butten beeindruckend in Szene gesetzt. Einsam und klein kommt man sich vor - wir bleiben immer wieder stehen und genießen die Natur und die Ruhe.

Nach 4 Stunden und 8,5 Meilen gönnen wir uns die erste kurze Pause. 40 Minuten und 1,2 Meilen weiter sind wir an unserer zweiten Kreuzung angekommen, - der Tonto läuft auf den South Kaibab Trail auf. Uiiih Menschen! Wir wandern nach links, denn das ist die Richtung zum Colorado River. Hier ist die Landschaft wieder anders, teilweise sieht es aus wie auf Hawaii, alles grün und der Boden knallrot.

Nachdem uns stinkende Maultiere, die vermutlich den Müll aus dem Canyon transportieren, entgegen kommen, der erste Sichtkontakt. Die gigantische Felsenlandschaft tritt in den Hintergrund, denn jetzt kommt derjenige, der das alles modelliert hat. Und er ist wieder am Werk, der Colorado, denn in tiefem Braun kommt er daher und transportiert wohl eine Menge an weiteren Sedimenten ab. Nach 12 Meilen, für die wir 6 Stunden gebraucht haben, sind wir am Fluss.

Die Kaibab Suspension Bridge überspannt das Wasser und macht aus dem South den North Kaibab Trail. Hier wandern wir nach links auf dem River Trail weiter. Name ist Programm, er führt am Fluss entlang. Links schützt inzwischen eine Felsenwand weitestgehend vor der Sonne. Wir nehmen die Bright Angel Suspension Bridge nach rechts und platzieren uns genau in der Mitte; wenn man schon mal da ist! Diese zweite Brücke ist schon Teil des Bright Angel Trails und würde weiter zur Phantom Ranch, den Ribbon Falls und letztendlich bis zum North Rim führen. Wir haben T-Shirt-Wetter und es ist schon unglaublich, wenn man sich vor Augen hält, dass der North Rim wegen der Wintersperre noch nicht erreichbar ist.

Es geht den Bright Angel Trail zurück, aber hier führt er noch nicht nach oben. Vielmehr begleitet er weiter den Fluss. Sogar Palmen stehen am Wegesrand, es ist halt doch eine Wüste. Nach 13,5 Meilen, fast 7 Stunden unterwegs, sind wir am Sandstrand des Pipe Creek Beach. Kinder spielen, aber Baden wäre vermutlich lebensgefährlich. Zwar sind keine wilden Stromschnellen zu sehen, aber das unebene Wasser zeigt doch eine gewisse Geschwindigkeit des Colorado an.

Es geht wieder nach oben. Mir kommt ein Schild in den Sinn, das ich beim Einstieg gesehen habe: "Down is optional, up is mandatory". So ist es! Anfangs von Palmen begleitet, erreichen wir das sogenannte River Resthouse. Rest wäre schön, aber wenn ich den Blick nach oben richte, weiß ich, was zu tun ist. Schritt für Schritt, der Körper funktioniert noch, nähern wir uns nach 16,5 Meilen der Kreuzung zum Tonto Trail. 8,5 Stunden sind schöne Vergangenheit, nach einer kurzen Pause am kleinen Kraftwerk des Indian Garden Camp Ground, kommt der gnadenlose Endspurt.

4,5 Meilen sind es noch bis zum Trailhead und es ist wie immer. 4,5 Meilen sind nichts, wenn du aber schon fast 17 Meilen gegangen bist, wirst du vom Kampf bis zur Qual alles erleben. Und so kommt es dann auch. Die Meilen nehmen kein Ende, wir suchen unser Wasser und finden nur eine von drei Flaschen. Keine weitere Zeit vertrödeln, es muss ein Ende her.

Aber zunächst einmal brauchen wir wieder unsere Spikes. Die letzte Meile ist der Hammer, wir taumeln dem Ziel entgegen. Nach 11 Stunden, das GPS hat über 21 Meilen aufgezeichnet (Hinweis: Zuviel, denn es waren einige Ausschläge erkennbar), erreichen wir mit letzter Kraft den Tunnel vor dem Trailhead. Koreaner, Japaner, was auch immer, schlittern uns entgegen. Wie eine Wand erschlagen uns Busladungen von Menschen und Turnschuhe ist noch das beste Schuhwerk, das sie tragen. Für ein Foto hat die Kraft nicht mehr gereicht. Und dann ist es vollbracht! Unser längster Dayhike ist geschafft. Es war einzigartig und hier meine ich die Natur, aber auch die Anstrengung.




  6.  Wanderkarten Hiking maps


Topographische Landkarte mit freundlicher Genehmigung der Firma National Geographic USA


Topographische Landkarte mit freundlicher Genehmigung der Firma National Geographic USA





« Wo die Straße endet, beginnt Dein Weg! »
« Where the road ends, your hiking trail begins! »

Monika Zehrer    Fritz Zehrer